40- jähriger Elektromeister aus der Produktion macht sich selbstständig
Männlicher Mitarbeiter, 40 Jahre, verheiratet, drei Kinder, Elektromeister, letzte Tätigkeit bis zur Kündigung: Instandhaltungsmeister im Produktionsbetrieb.
Problemlage:
- In den letzten Jahren hohes Gehalt
- Nach 18 Jahren Tätigkeit in der Industrie wenig Chancen auf einen Arbeitsplatz im Handwerk
Verlauf:
- Profiling
- Berufswegeplanung im Dialog mit dem persönlichen Berater:
Existenzgründung als Elektrikermeister/Industriemeister, Schwerpunkte Hausinstallationen und Elektronik, Industrieservice - Qualifizierung in EDV-Standardsoftware (Fortgeschrittenenkurse), SPS-Steuerungen, Existenzgründungsseminar
- Vorbereitung der Existenzgründung durch Erstellen des Businessplans
Ergebnis:
- Nach Durchlauf durch die verschiedenen Qualifizierungsmaßnahmen wurde der Mitarbeiter regelmäßig bei der Erstellung des Businessplans beraten. Der Businessplan wurde bei der ersten Prüfung durch die Wirtschaftsförderung und die IHK für stichhaltig befunden. Der Mitarbeiter trat aus der Transfergesellschaft aus und beantragte bei der Agentur für Arbeit Überbrückungsgeld für Existenzgründer. Heute betreibt der Mitarbeiter erfolgreich ein kleines Serviceunternehmen als Elektriker/Elektroniker.
Mit 42 Jahren ohne Ausbildung auf Jobsuche
Männlicher Mitarbeiter italienischer Herkunft, 42 Jahre, verheiratet, zwei Kinder, ungelernt, letzte Tätigkeit bis zur Kündigung: Abteilungsleiter in einem mittelständischen Unternehmen (Aufgaben: Personaleinsatz- und Produktionsplanung, Logistik, AV). Region: Bergisches Land.
Problemlage:
- Keine Ausbildung, hat sich im Unternehmen emporgearbeitet
- In den letzten Jahren hohes Gehalt
Verlauf:
- Profiling
- Berufswegeplanung im Dialog mit dem persönlichen Berater:
- Bewerbungen auf Stellenangebote mit ähnlichen Aufgabenstellungen
- Parallel Entwicklung der Perspektive "Betriebliche Ausbildung im kaufmännischen Bereich"
- Qualifizierung in EDV-Standardsoftware (Fortgeschrittenenkurse), Qualitätsmanagement, Auffrischungsfahrstunden Führerschein KL. 2
- Aufbau von Kontakten zu Unternehmen, die als potenzielle Ausbildungsbetriebe in Frage kommen
(Argument: ital. Muttersprachler, Berufserfahrungen) - Betriebliches Praktikum
Ergebnis:
- Über den persönlichen Kontakt des Beraters wurde dem Mitarbeiter in einem Unternehmen ein Ausbildungsplatz "Fachkraft für Lagerwirtschaft" angeboten. Das Unternehmen beabsichtigte ein EDV-gestütztes Lagerwirtschaftsprogramm einzuführen, dessen Einführung der Mitarbeiter mit begleiten sollte. Da der bisherige Lagerleiter des Unternehmens in den nächsten Jahren in Ruhestand / Rente gehen wird, wurde dem Mitarbeiter perspektivisch nach zwei Jahren eine Anstellung als Lagerleiter avisiert. Während der Ausbildungszeit zahlt das Unternehmen eine Vergütung von EUR 400,-, die Agentur für Arbeit zusätzlich ein Unterhaltsgeld in Höhe des Arbeitslosengeldes.
Exportkaufmann mit 58 auf neuem Kurs
Männlicher Mitarbeiter, 58 Jahre, ledig, Exportkaufmann aus Karlsruhe, letzte Tätigkeit bis zur Kündigung: leitender Angestellter im Export.
Problemlage:
- Hohes Alter
- Muss noch einige Jahre bis zur Rente überbrücken
Verlauf:
- Profiling
- Berufswegeplanung im Dialog mit dem persönlichen Berater:
Bewerbungsstrategien, Alternativen
Ergebnis:
- Nach einer sechsmonatigen Anstellung in einem Unternehmen kündigte der Mitarbeiter aufgrund einer übermäßig hohen Arbeitsbelastung wieder. Die verbleibende Zeit nutzte er, um mit intensiver Unterstützung seines Beraters eine selbständige Tätigkeit als Consultant für Exportfragen vorzubereiten. Schon während der Transferzeit ergaben sich einzelne Aufträge, so dass er nach der Zeit in der Transfergesellschaft sich parallel zum Überbrückungsgeld als Existenzgründer genügend Finanzmittel erwirtschaften konnte, um die Zeit bis zur Rente zu überbrücken.
Aus der Wirtschaft zum Sozialen - ein nicht ganz gewöhnlicher Wechsel
Männlicher Mitarbeiter, 37 Jahre, verheiratet, zwei Kinder, Koch, letzte Tätigkeit bis zur Kündigung: stellvertretender Versandleiter.
Problemlage:
- Hat sich im Betrieb als "Ungelernter“ in die Stellung hineingearbeitet
- Überlegt aus Verdienstgründen wieder in seinen Ursprungsberuf zurückzukehren
Verlauf:
- Profiling einschl. Berufsinteressenstest und Durchführung diverser psychologischer Standardtestverfahren
- Orientierungsseminar mit intensiven berufsbiographischen Analyseübungen
- Berufswegeplanung im Dialog mit dem Berater:
Wann ist es Ihnen im Beruf jemals wirklich gut gegangen?
- Zivildienst im Altenheim
Was war der Grund dafür?
- Unternehmenskultur, Atmosphäre, Umgang miteinander, Umgang mit Menschen
Wie müsste heute die "optimale Arbeitsstelle“ für Sie aussehen?
- Gute Unternehmenskultur, sinnhaft, Kontakt zu Menschen - Zieldefinition: soziale Einrichtung o.ä. in Verbindung mit Ursprungsqualifikation
- Qualifizierung im Lagerbereich (Gabelstaplerschein, Umgang mit Gefahrgut, Handling von Versand- und Zollpapieren, Lagerwirtschaftsprogramme)
- Intensive Bewerbungen bei entsprechenden Arbeitgebern
Ergebnis:
- Der Mitarbeiter wurde als Lagerleiter in einer Werkstatt für Behinderte eingestellt, nachdem er im Rahmen eines vierwöchigen Praktikums testen konnte, ob ihm diese Art von Arbeit liegt, und der darüber hinaus seinen Arbeitgeber von seinen Potentialen und seiner Motivation überzeugen konnte.